Der Verband
Der Verband der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt) wurde im August 1881 gegründet. Alle angeschlossenen Bünde sind nichtschlagend, farbenführend nur zu besonderen Anlässen und nach ähnlichen Grundprinzipien organisiert. Die Farben Schwarz-Weiß-Rot gelten für alle Bünde – mit Ausnahme des VDSt zu Wien „Philadelphia“, der Schwarz-Rot-Gold mit rosenroter Perkussion führt.
Seit 1882 wird jeder VDSt-Mitglied bei Hochschulwechsel automatisch Mitglied am neuen Studienort. 1953 wurden die vielen Einzelverbände zu einem gemeinsamen Verband zusammengeführt, dessen Geschicke seither durch die jährliche Verbandstagung (VT) geregelt werden.
Die Verbandstagung ist das höchste Gremium des VVDSt und setzt sich aus Vertretern aller aktiven Bünde, Altherrenbünde und Gauverbände zusammen. Sie wählt u. a. den Verbandsvorstand und bestimmt weitere organisatorische Fragen. Die Verbandsarbeit ist in die Ressorts „Innen“, „Kommunikation“, „Akademie“ und „Finanzen“ gegliedert.
Auch die einzelnen Bünde folgen dem demokratischen Prinzip: Entscheidungen trifft bei uns der Convent, bei den Alten Herren die Mitgliederversammlung. Jeder endgültig aufgenommene Bundesbruder besitzt volles Stimmrecht.
Unsere Geschichte
Am 9. Dezember 1880 beschlossen Studenten der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin die Gründung des VDSt – offiziell vollzogen am 18. Januar 1881, dem zehnten Reichsgründungstag. Der VDSt Charlottenburg entstand zunächst als Deutscher Technischer Studentenverein und schloss sich später dem Verband an.
Beweggrund war die als träge empfundene politische Haltung der Studentenschaft. Der VDSt wollte das Nationalbewusstsein stärken, sich zum Reich und zu Bismarck bekennen, besonders zu dessen Sozialpolitik. Die „Soziale Botschaft“ vom 17. November wurde begeistert aufgenommen und als erstes Programm angesehen.
In den Folgejahren spielte der VDSt Berlin eine wichtige Rolle in der studentischen Selbstverwaltung und im gesellschaftlichen Leben der Universität. Der Charlottenburger VDSt war stärker korporativ geprägt.
Zeit der Weltkriege
Während des Ersten Weltkriegs ruhten die Aktivitäten weitgehend. Nach Kriegsende wurden sie wieder aufgenommen. In der NS-Zeit wurden beide Berliner Bünde 1938 wegen Widerstands gegen die Gleichschaltung und der Weigerung, in den NS-Studentenbund überzutreten, aufgelöst.
Nachkriegszeit
Ab 1948 versuchten ehemalige Mitglieder, den VDSt Berlin neu aufzubauen. 1949 gelang die Wiederzulassung an der Freien Universität. Später firmierte man unter dem Namen VDSt Berlin-Leipzig, da der Leipziger Bund nicht in der DDR existieren konnte und durfte.
Wiedergründungsversuche des VDSt Charlottenburg scheiterten zunächst, doch 1954 wurde er erfolgreich neu gegründet – vor allem von technischen Studenten, häufig Hütten- und Bergleuten.
Ausschluss und Neugründung
1960 wurde der VDSt Berlin-Leipzig vom VVDSt ausgeschlossen, u. a. wegen Spannungen mit dem eigenen Altherrenbund. 1961 kam es zur Neugründung durch Unterstützung des VDSt Charlottenburg, beide Bünde vereinigten sich. Später wurde der Name VDSt Berlin-Leipzig-Charlottenburg geführt.
Nach Konsolidierung war der Bund 1980/81 Ausrichter der 100. Verbandstagung und stellte den Vorort des VVDSt.